Am deutschlandweiten “Tag der offenen Töpferei” beteiligten sich auch vier Töpfereien aus dem Landkreis Hildburghausen. Der Zuspruch war groß.
Römhild / Haina / Sülzdorf – “Der Ton macht die Musik” sagt der Volksmund. Und meint damit vorrangig die Musik, im übertragenen Sinn auch das gute Benehmen. Bei den Töpfern jedoch – oder besser bei den Keramikern, wie sie lieber genannt werden wollen – ist dies durchaus wörtlich gemeint. Denn alles hängt von einem guten Ton, diesem lehmigen Werkstoff, ab, aus dem sie ihre kleinen Kunstwerke schaffen.
Römhild machte am Wochenende seinem Namen als Keramik-Stadt wieder alle Ehre. In der malerischen Kulisse des Schlosses Glücksburg boten Keramiker aus ganz Deutschland ihre Arbeiten an.
Römhild – Besucher wie Aussteller genossen sichtlich die Verbindung von stimmungsvollem historischem Gemäuer und der in Formen, Farben und künstlerischen Handschriften ganz unterschiedlichen Keramik-Angebote. Und natürlich trug auch das strahlend schöne Wetter seinen Teil zum Gelingen des 4. Thüringer Keramikmarktes in Römhild bei. Er wurde nicht wie die vorangegangenen von einem professionellen Veranstalter präsentiert, sondern vom Förderverein “Internationales Keramiksymposium”. Zwar waren es (noch) nicht so viele Stände wie in den Vorjahren, dafür war der Eintritt zum Markt frei und das wussten die Gäste zu schätzen, die das Geld lieber für ein schönes Stück aus Keramik ausgaben.
Zweimal im Jahr öffnet der Töpferhof Gramann in Römhild alle Türen. Beim Hoffest können Besucher zuschauen, wie aus einem Klumpen Ton kleine Kunstwerke entstehen.
Römhild– Wer von Römhild nach Milz fährt, kann den Töpferhof Gramann nicht übersehen. Auf dem freien Platz vor dem Betriebsgelände, ziehen originelle Ständer mit farbenfroher Keramik die Blicke auf sich. Das ist das ganze Jahr über so. Doch einmal im Frühjahr und einmal im Herbst darf man dann nicht nur den Verkaufsraum betreten sondern auch in alle Werkhallen einen Blick werfen. Beim Hoffest, das früher einmal Tradition war und das seit drei Jahren wieder belebt worden ist, soll “Die neue Lust auf Keramik” geweckt werden. Töpfe, Krüge, Teller, Kannen und Tassen aus Ton waren einst das bestimmende Geschirr in den Haushalten, ehe es von Metallwaren mehr und mehr verdrängt wurde. Auch das Porzellan galt für das Kaffeegeschirr bald als “vornehmer”.
Vier Töpfereien im Umkreis von vielleicht fünf Kilometern zeigten am Wochenende im Grabfeld, wie aus grauem oder gelblichem Ton Teller, Vasen oder Tassen entstehen.
Römhild/Haina – Samstagvormittag 11 Uhr. Grau in grau zeigt sich der Himmel über dem Grabfeld. Ganz selten einmal verirrt sich ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke. “Vielleicht liegt es ja wirklich am Wetter, dass noch nicht so viel los ist”, rätselt Ingo Müller. Seine Töpferei im “Scharfen Wind” in Haina ist eine der vier Werkstätten im Landkreis, die an diesem Wochenende zum deutschlandweiten Tag der Töpferei besucht werden konnte. Zwar liegt seine Werkstatt ein wenig ab vom Schuss. Aber sie ist gut ausgeschildert und die Besucher, die an diesem Wochenende unterwegs sind, suchten die Töpfereien ohnehin gezielt auf, meint Müller. Im vergangenen Jahr sei ab Mittag jedenfalls ordentlich was los gewesen.
Töpferhof Gramann startete mit fünf Mitarbeitern noch einmal neu und setzt dabei auch aufs Internet.
Die Stimmung eines schönen Sommermorgens in den grauen November hinüber retten – das geht zum Beispiel mit Frühstückgeschirr in sonnigen Farben. Und wer mit solch einem Glücksgefühl in den Tag startet, tut auch was für seine Gesundheit.
Römhild – Der Töpferhof Römhild, der mehr und mehr wieder mit seiner Produktion in den Mittelpunkt des Interesses rückt führte am letzten Wochenende eines seiner zwei Hoffeste je Jahr durch.
Zum sechsten Mal fand ein Tag der offenen Töpferei, und das in ganz Deutschland, statt. Aus der Region um Römhild beteiligten sich vier Meister dieser alten Handwerkskunst.
Grabfeld – Kindheitserinnerungen sind es meist, die Besucher an einem solchen Wochenende in die geöffneten Werkstätten der Töpferinnung führen. Haben doch die meisten von ihnen als Kind einmal etwas aus Plastelin geformt. Und in der Wohnung der Oma waren die Weihnachtsplätzchen oder die süße Sahne nicht in Emaille- sondern in Tongefäßen aufbewahrt.
Mit Hochdruck wird derzeit im Töpferhof Gramann in Römhild gearbeitet. Auf Messen in München, Hamburg, Leipzig und Salzburg soll Anfang 2011 Gramann-Keramik präsentiert werden.
Römhild – Die fröhlichen Rot- und Gelbtöne sind inzwischen schon zum Markenzeichen der Keramik aus dem Töpferhof Gramann geworden und in immer mehr kleinen Geschäften zu finden. “Im Vergleich zum Vorjahr wurde der Umsatz um 30 Prozent gesteigert. Die Zahl der Mitarbeiter in der Werkstatt stieg von fünf auf acht. Und wir bilden auch einen Lehrling aus”, fasst Manuela Spittel, die Prokuristin des kleinen Betriebes, zusammen. Die Reaktionen der Kunden ließen die Hoffnung zu, dass sich die Entwicklung auch im kommenden Jahr so fortsetzt werden kann. “Wir haben im zurückliegenden Jahr einige neue Märkte geküsst”, sagt die junge Frau und meint damit, dass sich aus ersten zarten Kontakten durchaus feste Geschäftsbeziehungen entwickeln könnten. Sehr gut angekommen sei beispielsweise die Römhilder Keramik in diesem Jahr auf der “Trend Set” in München, einer Fachmesse für Wohnambiente, Tischkultur und Lebensart, die jeweils im Juli und Januar stattfindet.
Bereits zum zweiten Mal lud die tönerne Zunft zu einem Handwerksmarkt in die markante Kulisse der Römhilder Glücksburg.
Römhild – Keramik verbindet, zumindest in der kleinen Grabfeldstadt Römhild. Da kann es schon einmal passieren, dass sich plötzlich nach Jahrzehnten zwei alte Bekannte der tönernen Zunft gegenüberstehen, deren Lebenswege sich irgendwann in der Töpferstadt am Fuße der Gleichberge kreuzten. Fatima und Doris können so eine Geschichte erzählen.
Seit 35 Jahren trifft sich die internationale Keramiker-Szene in der Töpferstadt Römhild zu Symposien. Das Museum Schloss “Glücksburg” präsentiert ab Samstag eine Auswahl der entstandenen Werke.
Römhild – Noch stehen Bacchus und seine Bacchantin ein wenig unbeholfen zwischen den Kartons und Wolldecken, in denen sie erst kürzlich ihre Rückreise von Schloss Wiligrad am Schweriner See in ihr Heimat-Schloss “Glücksburg” antraten. Beim ersten internationalen Keramiksymposium in der Gleichbergstadt hatte der Keramikkünstler Horst Skorupa die 60 Zentimeter hohen Büsten im damaligen VEB Töpferhof geformt.