Töpferhof Gramann startete mit fünf Mitarbeitern noch einmal neu und setzt dabei auch aufs Internet.
Die Stimmung eines schönen Sommermorgens in den grauen November hinüber retten – das geht zum Beispiel mit Frühstückgeschirr in sonnigen Farben. Und wer mit solch einem Glücksgefühl in den Tag startet, tut auch was für seine Gesundheit.
Römhild – Der Töpferhof Römhild, der mehr und mehr wieder mit seiner Produktion in den Mittelpunkt des Interesses rückt führte am letzten Wochenende eines seiner zwei Hoffeste je Jahr durch.
Zum sechsten Mal fand ein Tag der offenen Töpferei, und das in ganz Deutschland, statt. Aus der Region um Römhild beteiligten sich vier Meister dieser alten Handwerkskunst.
Grabfeld – Kindheitserinnerungen sind es meist, die Besucher an einem solchen Wochenende in die geöffneten Werkstätten der Töpferinnung führen. Haben doch die meisten von ihnen als Kind einmal etwas aus Plastelin geformt. Und in der Wohnung der Oma waren die Weihnachtsplätzchen oder die süße Sahne nicht in Emaille- sondern in Tongefäßen aufbewahrt.
Mit Hochdruck wird derzeit im Töpferhof Gramann in Römhild gearbeitet. Auf Messen in München, Hamburg, Leipzig und Salzburg soll Anfang 2011 Gramann-Keramik präsentiert werden.
Römhild – Die fröhlichen Rot- und Gelbtöne sind inzwischen schon zum Markenzeichen der Keramik aus dem Töpferhof Gramann geworden und in immer mehr kleinen Geschäften zu finden. “Im Vergleich zum Vorjahr wurde der Umsatz um 30 Prozent gesteigert. Die Zahl der Mitarbeiter in der Werkstatt stieg von fünf auf acht. Und wir bilden auch einen Lehrling aus”, fasst Manuela Spittel, die Prokuristin des kleinen Betriebes, zusammen. Die Reaktionen der Kunden ließen die Hoffnung zu, dass sich die Entwicklung auch im kommenden Jahr so fortsetzt werden kann. “Wir haben im zurückliegenden Jahr einige neue Märkte geküsst”, sagt die junge Frau und meint damit, dass sich aus ersten zarten Kontakten durchaus feste Geschäftsbeziehungen entwickeln könnten. Sehr gut angekommen sei beispielsweise die Römhilder Keramik in diesem Jahr auf der “Trend Set” in München, einer Fachmesse für Wohnambiente, Tischkultur und Lebensart, die jeweils im Juli und Januar stattfindet.
Bereits zum zweiten Mal lud die tönerne Zunft zu einem Handwerksmarkt in die markante Kulisse der Römhilder Glücksburg.
Römhild – Keramik verbindet, zumindest in der kleinen Grabfeldstadt Römhild. Da kann es schon einmal passieren, dass sich plötzlich nach Jahrzehnten zwei alte Bekannte der tönernen Zunft gegenüberstehen, deren Lebenswege sich irgendwann in der Töpferstadt am Fuße der Gleichberge kreuzten. Fatima und Doris können so eine Geschichte erzählen.
Seit 35 Jahren trifft sich die internationale Keramiker-Szene in der Töpferstadt Römhild zu Symposien. Das Museum Schloss “Glücksburg” präsentiert ab Samstag eine Auswahl der entstandenen Werke.
Römhild – Noch stehen Bacchus und seine Bacchantin ein wenig unbeholfen zwischen den Kartons und Wolldecken, in denen sie erst kürzlich ihre Rückreise von Schloss Wiligrad am Schweriner See in ihr Heimat-Schloss “Glücksburg” antraten. Beim ersten internationalen Keramiksymposium in der Gleichbergstadt hatte der Keramikkünstler Horst Skorupa die 60 Zentimeter hohen Büsten im damaligen VEB Töpferhof geformt.
Zum fünften Mal stöberten neugierige Besucher durch die Werkstätten in Römhild und Haina.
Vorsichtig drückt Peter seine kleinen Hände in den feuchten Ton. Erst höhlt der Fünfjährige den Klumpen aus, dann klettert die Masse wie von Zauberhand gleichmäßig zwischen seinen Fingern hinauf.